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5 Min.

5 Gründe, warum die Logistikkosten steigen – und 3 Top-Tipps, wie E-Commerce-Brands damit umgehen

Die Logistikkosten steigen in der gesamten Lieferkette. Erfahre warum das so ist, und erhalte unsere top Tipps, wie du in finanziell schwierigen Zeiten weiter wachsen kannst.

Geschrieben von
Nicola Stebbing
Veröffentlicht am
August 12, 2022

Das aktuelle Wirtschaftsklima ist für E-Commerce-Brands eine Herausforderung. Steigende Energiekosten, anhaltende Engpässe in der Lieferkette und die zunehmende Inflation sorgen für steigende Logistikkosten. Diese erschweren es Unternehmen, das ohnehin schon komplexen wirtschaftliche Umfeld erfolgreich zu navigieren.

Dieser Artikel soll dir helfen, die Ursachen für die steigenden Betriebskosten in der Logistik zu verstehen und wie sich diese auf die Preisgestaltung in der Wertschöpfungskette auswirken. Anschließend stellen wir drei Maßnahmen vor, die dein E-Commerce-Geschäft optimieren und die Auswirkungen der steigenden Preise verringern. So kannst du es schaffen, dass dein Business in einer Rezession nicht nur weiter besteht, sondern skaliert.

Inhaltsverzeichnis

Warum sind die Preise gestiegen?

Hier erfährst du die wichtigsten Gründe, warum die Logistikpreise gestiegen sind:

1. Steigende Betriebskosten in der Logistik

a) Zunehmende Inflation verursacht durch:

Energiekrise und Exportbeschränkungen aufgrund des Ukraine-Krieges 

Lieferkettenprobleme im Zuge von Covid-19

b) Höhere Arbeitskosten

2. Erhöhte Preise in vielen Bereichen der logistischen Wertschöpfungskette:

a) Gütertransport

b) Zustellung auf der letzten Meile

c) Auftragsabwicklung

Danach gehen wir auf mögliche Maßnahmen für E-Commerce-Brands ein, um diese Herausforderungen erfolgreich zu navigieren.

Steigende Betriebskosten in der Logistik aufgrund der Inflation

In der Eurozone hat fast die Hälfte der Länder eine zweistellige jährliche Inflationsrate erreicht, wobei der Durchschnitt im Juni 2022 einRekordhoch von 8,6% verzeichnete.

Dieser ungewöhnliche Anstieg der Inflation ist vor allem auf die steigenden Energiekosten zurückzuführen, die sich auch auf viele andere Wirtschaftszweige auswirken. Und die Energiepreise steigen weiter: Die Inflationsrate lagim Juni bei 41,9 %, verglichen mit 39,1 % im Mai – und wird voraussichtlich noch weiter zunehmen.

Aber die steigenden Energiekosten sind nicht der einzige Inflationsfaktor, denn auch ohne Energie stieg die Inflationsrate im Mai und Juni von 4,6 % auf 4,9 % und damit um mehr als das Doppelte des Zielwerts der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 %.  

Aber was hat die Inflation auf so hohe Werte getrieben?

Die wirtschaftlichen Folgen des russischen Einmarsches in der Ukraine

Der Anstieg der Energiepreise ist hauptsächlich auf den russischen Einmarsch in der Ukraine zurückzuführen. Bisher war Europa bei der Versorgung mit Brennstoffen stark von Russland abhängig. Von dort bezog es 40 % des Erdgases, das für viele Prozesse in der Logistik, benötigt wird, beispielsweise die Kartonherstellung. 

Zudem hat die EU Exportsanktionen gegen Russland verhängt, die die Einfuhr bestimmter Waren und Rohstoffe aus Russland in die EU verhindern. Von den Exportsanktionen betroffen sind die für die Logistik wichtigen Güter:

  • Rohöl und andere raffinierte Erdölerzeugnisse
  • Kohle und andere fossile Brennstoffe
  • Stahl und Eisen
  • Holz

Die Sanktionen gegen fossile Brennstoffe stehen auch in Verbindung mit der reduzierten Kapazität der Nord Stream 1-Pipeline, die Europa mit Erdgas aus Russland versorgt. Der nach dem Einmarsch entstandene Mangel an Brennstofflieferungen nach Europa hat die Kosten weltweit in die Höhe getrieben.

Dies wirkt sich auf die Betriebskosten in der gesamten Lieferkette aus, da die Treibstoffkosten ein wesentlicher Bestandteil der Preise für Lieferung, Fracht und Lagerhaltung sind. Mehr dazu erfährst du weiter unten.

Lieferkettenprobleme im Zuge von Covid-19

Infolge der Covid-19-Pandemie kommt es immer noch zu Unterbrechungen der Logistik. In den letzten zweieinhalb Jahren kam es zu erheblichen Unterbrechungen der weltweiten Warenströme, was zu einem anhaltenden Welleneffekt entlang der Lieferkette führte. Hinzu kommt, dass das Personalniveau in der Logistik noch immer nicht den Stand von vor der Pandemie erreicht hat.

Ein weiteres aktuelles Problem ist der Mangel an Frachtcontainern, der große Störungen verursacht. Hier entstand ein Dominoeffekt, ausgelöst von der geringen Anzahl an aktiven Frachtschiffen im Vergleich zu den Containern, die auf dem Höhepunkt der Pandemie auf ihre Abholung warteten. Dieser Rückstau muss noch aufgeholt werden. Derzeit werden allerdings mehr Frachtcontainer außer Dienst gestellt als hergestellt, was das Problem noch verschärft.

Der Mangel an Containern hat die Preise im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie deutlich in die Höhe getrieben, was sich auf die gesamte Lieferkette auswirkt.

Steigende Kosten in der Logistik aufgrund steigender Löhne

IIn der gesamten EU sind die Arbeitskosten im Durchschnitt um 4,2 % gestiegen.Deutschland zum Beispiel hat den Mindestlohn am 1. Juli 2022 von 9,82 € auf 10,45 € erhöht und wird ihn am 1. Oktober 2022 erneut auf dann 12,00 € pro Stunde anheben. Auch in anderen Ländern werden Mindestlohnerhöhungen aufgrund des hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrads der Arbeitnehmer/innen erwartet. Dies wirkt sich besonders auf Logistikprozesse im Lager- und Transportbereich aus.

Darüber hinaushaben Daten der International Road Transport Union (IRU)gezeigt, dass in ganz Europa ein Mangel an Fahrern herrscht. Insbesondere in Großbritannien fehlen bis zu 100.000 besetzte Stellen, in Deutschland und Polen jeweils mehr als 60.000.

Die Kombination dieser beiden Faktoren hat dazu geführt, dass Arbeitskräfte knapp sind und hohe Kosten verursachen. Das wirkt sich auch auf den E-Commerce aus, sowohl bei den Preisen für die Auftragsabwicklung als auch bei den Lieferkosten.

Wie wirkt sich nun die Kombination all dieser Faktoren auf die Preisgestaltung von Logistikdienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette aus?

Höhere Preise in der gesamten Wertschöpfungskette

Steigende Frachtpreise

Transportkosten, Energiepreise und Inflation sind eng miteinander verknüpft. 

Der Anstieg der Energiepreise hat sich besonders auf die Kosten für Diesel und Schweröl (HFO) ausgewirkt, die in Frachtfahrzeugen und -schiffen verwendet werden. Verglichen mit dem pandemiebedingten Tiefstand von 1,10 € im Jahr 2020 lagen die gewichteten Durchschnittskosten für Diesel im ersten Quartal 2022 um 52,7 % höher. Zugleich hat sich Schweröl im Vergleich zum April 2020 um 600% verteuert. 

Von den Dieselpreissteigerungen ist der Straßengüterverkehr besonders betroffen. Dies hat in Verbindung mit dem Arbeitskräftemangel dazu geführt, dass die Transportdienstleister ihre Preise erhöht haben.

Auch im Seefrachtverkehr sind die Preise im Vergleich zurzeit vor der Pandemie immer noch hoch. Die Seefrachtunternehmen haben ihre Preise aufgrund steigender HFO-Kosten und des Engpasses durch die große Containerknappheit angehoben. Dies hat besonders E-Commerce-Unternehmen mit Sitz in Europa getroffen, da die Frachtraten zwischen Asien und Europa besonders hoch sind.

Zustellunternehmen erhöhen ihre Preise

Aufgrund des Anstiegs der Treibstoffkosten und des Fahrermangels erhöhen Zustellunternehmen ebenfalls ihre Preise. 

DHL zum Beispiel hat die Preisersteigerung als „unvermeidlich“ bezeichnet. Das Unternehmen erhöht die Preise für den Versand eines Pakets ins Ausland um1 bis 3,50 €. Pakete in die USA werden aufgrund der stark gestiegenen Flugpreise sogar fast doppelt so teuer. Dennoch behauptet das Unternehmen, dass es damit immer noch unter den durchschnittlichen Paketpreisen in Europa bleibt.

Laut DHLsind diese Erhöhungen auf "höhere Transport-, Zustell- und Arbeitskosten sowie die allgemeine Kosteninflation zurückzuführen, die Preiserhöhungen im nationalen und grenzüberschreitenden Paketgeschäft unvermeidlich machen." 

Hohe Nachfrage und knappes Angebot an Lagermaterialien

Auch die Kosten für die Lagerhaltung steigen. Zum Beispiel sind die Preise für Holzpaletten seit 2020 um 40 % gestiegenwas auf die hohe Nachfrage und die steigenden Holzkosten in Verbindung mit der geringeren Verfügbarkeit des Rohstoffszurückzuführen ist. Zudem sind viele Palettenhersteller in Russland ansässig und sehen sich derzeit mit Exportbeschränkungen konfrontiert, was zur Angebotsverknappung beiträgt.

Der Rückgang des Holzangebots hat sich auch auf den Preis von Kisten ausgewirkt. Die Kartonpreise stiegen bereits nach 2020 aufgrund des zunehmenden E-Commerce-Geschäfts.Diese Entwicklung wurde durch höhere Energiepreise weiter verstärkt, denn die Herstellung von Papier und Pappe ist ein energieintensiver Prozess. Bei diesem entfallen 15-30 %der Kosten für die Papierherstellung auf den Bereich Energie, der zu 40 % aus Erdgas gespeist wird.

Wie du dein Unternehmen rezessionssicher machst: Lösungen für D2C-Brands

Die geschilderten Probleme werfen natürlich die Frage auf, wie E-Commerce-Marken in der derzeitigen Situation weiter erfolgreich bestehen können. Wir stellen dir hier drei Top-Tipps vor, um dein Geschäft zu optimieren:

  1. Konzentriere dich auf Kundentreue und den Aufbau von Communities
  2. Setze verstärkt auf Branding
  3. Optimiere deine Abläufe in der Lieferkette

Konzentriere dich auf Kundentreue und den Aufbau von Communities 

Das Kaufverhalten der Kunden wird sich in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten weiter verändern. Die Kunden sind zurückhaltender beim Kauf, vor allem bei Marken, die sie nicht kennen. Das bedeutet, dass der Aufbau von Vertrauen zwischen dir und deinen Kunden der Schlüssel zur Lösung des schwierigen wirtschaftlichen Klimas ist.

Indem du dich auf den Aufbau deiner Community konzentrierst, schaffst du Vertrauen bei deinen Kunden und kannst sie so dazu bringen, wieder bei dir zu kaufen. Das bedeutet, dass du zuhörst und auf die Wünsche deiner Gemeinschaft reagieren musst, entweder über organische Kanäle wie die sozialen Medien oder über Umfragen, Fokusgruppen oder Ähnliches. Diese Strategie ist eine kostengünstige Methode, um zu erfahren, was bei deinen Zielkunden gut ankommt.

Wenn du die Wünsche deiner Community analysierst, kannst du datengestützte Entscheidungen über zukünftige Produktentwicklungen und Marketingkampagnen treffen. Das kann dir helfen, nachhaltig zu wachsen.

Die Kundenbindung hängt auch stark von der Kundenzufriedenheit während des Bestell-, Liefer- und Unboxing-Prozesses ab. Halte die Dinge transparent und kommuniziere Details wie den Bestellstatus mit deinen Kunden und biete ihnen nahtlose Rücksendungen über eine Kunden-Appwie die von Hive an. 

Setze verstärkt auf Branding

Ähnlich wie beim Community-Aufbau sollte auch das Erscheinungsbild deiner Marke nicht zugunsten kurzfristiger Erfolge im leistungsorientierten Marketing vernachlässigt werden. Morgan Brown, VP Growth bei Shopify, stellt fest, dass "die Verbraucher nach differenzierten Erlebnissen und Marken suchen, mit denen sie sich identifizieren können" und rät, sich auf die Markendifferenzierung zu konzentrieren, um in einem gesättigten E-Commerce-Markt erfolgreich zu sein.

Untersuchungen von WARC zeigen, dass viele E-Commerce-Marken bei der Markenbildung Abstriche gegenüber anderen Aspekten ihres Marketings machen. Das ist langfristig gesehen vielleicht nicht die beste Lösung. So berichtet Google, dass mehr als 80 % der KundenMarken online recherchieren, bevor sie einen Kauf tätigen. Das bedeutet, dass Unternehmen eine starke Marke brauchen, um wettbewerbsfähig zu sein und das Vertrauen der Verbraucher/innen zu gewinnen.

Ein wichtiger Teil deines Markenauftritts ist deine Verpackung. Sie ist wahrscheinlich der erste physische Berührungspunkt zwischen dir und deinen Kunden. Daher ist es wichtig, dass sie vom ersten Moment an überzeugt. Mit dem ganzheitlichen Verpackungsservice von Hive hast immer eine individuelle Verpackung auf Lager und sparst dazu Geld bei der Beschaffung von Verpackungen. Erfahre mehr darüber,wie Verpackungen für den E-Commerce funktionieren, um deine Verpackungsstrategie zu optimieren.

Optimiere deine Abläufe in der Lieferkette

Es ist nicht einfach, die besten Konditionen zu vereinbaren, wenn du allein arbeitest. Überlege dir, ob du nicht einen Partner wie Hiveengagieren solltest, der dich dabei unterstützt, die gesamte Lieferkette zu optimieren und dir die Zeit gibt, in Markenbildung und Ausbau deiner Community zu investieren. Hier erfährst du, wie Hive dir helfen kann, einige der genannten Faktoren für steigende Kosten zu bewältigen:

  1. Spare Geld mit dem Hive-Lieferservice
  2. Erhalte die besten Tarife für Frachtraten
  3. Meistere steigende Verpackungskosten mit einem engagierten Partner

1. Nutze den Lieferservice von Hive

Beim Thema Lieferungerhältst du durch die Zusammenarbeit mit Hive Zugang zu unserer Multi-Carrier-Lösung mit mehreren - auch umweltfreundliche - Lieferoptionen. 

Spare Zeit und Geld mit dem nationalen Spediteur-Mix von Hive

Während Spediteure ihre Preise aufgrund von Arbeitskräftemangel und Treibstoffkosten erhöhen, optimiert Hive die Auswahl der Spediteure und bietet dir die besten Dienstleistungen von mehreren Spediteuren zu einfachen Preisen. Das bedeutet, dass wir komplexe Speditionsverträge in einen transparenten Preis ohne versteckte Zuschläge umwandeln. Mit dem von Hive angebotenen nationalen Pool an Spediteuren kannst du bis zu 36% im Vergleich zu den Standardtarifen für Speditionskunden sparen.

Steigere den Umsatz mit mehreren Lieferoptionen

Wenn du deinen Kunden mehrere Lieferoptionen anbietest, kannst du die Conversion an der Kasse erhöhen. Mit Hive kannst du deinen Kunden eine Vielzahl von Zustelloptionen anbieten und auch die Expresszustellung auf ihre Bedürfnisse abstimmen. Dazu gehören Nachnahme, Paketstation, grüne Lieferung und mehr.
Hier erfährst du mehr.

Biete eine umweltfreundliche Lieferung an

Die Kunden sind sich der Umweltauswirkungen des E-Commerce zunehmend bewusst, vor allem in Bezug auf den Transport auf der letzten Meile. Wenn du deinen Kunden umweltfreundliche Lieferoptionen anbietest, unterstreicht das den Beitrag deines Unternehmens zum Kampf gegen den Klimawandel. 

Viele traditionelle Spediteure bieten eine klimaneutrale Lieferung durch Kompensation an, während neue, innovative Anbieter eine völlig emissionsfreie Lieferung anbieten. Unabhängig davon, ob du Wert auf Schnelligkeit, Qualität oder günstige Preise legst, bietet Hive eine Vielzahl von klimafreundlichen Lieferoptionen, die es deinen Kunden ermöglichen, umweltfreundlicher einzukaufen.

2. Erhalte die besten Frachtraten

Die oben beschriebenen steigenden Kosten und Unsicherheiten im Frachtverkehr können eine Herausforderung darstellen. Wenn du mit einem Partner wie Hive zusammenarbeitest, bekommst du Zugang zu den bestmöglichen Frachtratenund ein engagiertes Team, das dich bei jedem Schritt des Weges unterstützt.

3. Steigende Verpackungskosten mit einem engagierten Partner bewältigen

Angesichts der steigenden Kartonpreise solltest du eine Partnerschaft mit einem Unternehmen in Betracht ziehen, das bei der Beschaffung von Verpackungen Größenvorteile nutzen kann. Das Team von Hive kann dir dabei helfen, die besten Preise für Verpackungen zu erzielen und individuelle Verpackungen zu beschaffen und zu gestalten, um deine Marke zu stärken.

In eine ungewisse finanzielle Zukunft zu gehen, kann entmutigend sein. Wenn du einen vertrauenswürdigen Partner an deiner Seite hast, der deine Geschäfte übernimmt, kannst du Zeit, Geld und Stress sparen. Erfahre mehr darüber, wie Hive dich unterstützen kann.